25 Jahre LKW-Fahren und fasziniert vom Mercedes-Benz eActros
Seit Juni 2019 testen wir einen LKW-Prototyp von Mercedes-Benz LKW, den eActros. Unser Kollege Andreas hat uns von seinen Erfahrungen berichtet.
Wie lange fährst du den Mercedes-Benz eActros nun?
Seit Beginn der Testphase im Juni 2019. Gemeinsam mit drei weiteren Kollegen bin ich intensiv von den Experten von Mercedes-Benz LKW geschult worden, um mich in dem beeindruckenden Cockpit zurecht zu finden.
Was ist dein Fazit nach den ersten Monaten?
Das Fahrgefühl ist sehr entspannt. Es ist unglaublich einfach das Fahrzeug zu lenken, man hat keinen Stress, keine lauten Motor- und Schaltgeräusche, kein Geruckel – ich weiß, ein eingefleischter Trucker mag das nicht hören. Aber selbst jene, denen ich mit dem Fahrzeug begegnet bin, waren dann doch schon mächtig beeindruckt. Ich bin da mehr der zukunftsgewandte Trucker und sehe es als Arbeitserleichterung. Ansonsten befinden wir uns ja in der Testphase, wo noch manche Details mit Hilfe des Praxisbetriebs ausgelotet werden.
Was ist für dich der größte Fun Factor?
Ich freu mich immer richtig auf die Arbeit, besonders auf meine Fahrten mit dem Mercedes-Benz eActros. Das Fahrzeug hat sofort Drehmoment, wenn ich aufs Gas gehe. Das macht richtig Spaß. Das Erstaunen des Umfelds ist enorm, die Menschen sind total neugierig, selbst auf dem Daimler-Werk werde ich regelmäßig angehalten und befragt. Die Menschen hören mich meist nicht kommen und erschrecken sich oder sind verblüfft. Auf diese Weise komme ich auch mit den verschiedensten Menschen in Kontakt. Insgesamt sind die Reaktionen durchweg positiv. Der lustigste Spruch ist immer noch: „Willsch net lieber mal tanken?“
Du fährst ja im Regionalverkehr – wie sinnvoll ist der Einsatz aus deiner Sicht?
Für den Regionalverkehr ist der E-Antrieb definitiv eine sinnvolle Alternative, da das Fahrzeug zumeist eine Reichweite von bis zu 200 km, aber durch Rekuperation und vorausschauende Fahrweise manchmal sogar bis zu 250 km hat. Wie beim Diesel hängt die Reichweite von der Strecke, dem geladenen Gewicht und einigen anderen Faktoren ab.
Worin siehst du weitere Vorteile des Mercedes-Benz eActros?
In jedem Fall erweitert man in dem beeindruckenden Cockpit des eActros sein Fahrwissen enorm, auch im Umgang mit anderen Straßenverkehrsteilnehmern. Durch die Ruhe und die technische Unterstützung, hat der Fahrer eine stärkere Konzentration für sein Umfeld.
Über Andreas
Wie heißt du und seit wann arbeitest du bei pfenning logistics?
Mein Name ist Andreas Steinhauser und ich bin seit 2016 als LKW-Fahrer bei pfenning logistics tätig.
Wie bist du zu uns gekommen?
Ich war bei meinem vorherigen Arbeitgeber unzufrieden – verhältnismäßig zu viele Überstunden, schlechte Behandlung, typische Negativ-Beispiele im LKW-Fahrer-Alltag. Dann habe ich euren Transportleiter kontaktiert, einen Bekannten von mir. Seither bin ich bei pfenning logistics und fühle mich auch sehr wohl hier. Der Umgang ist sehr vernünftig, die Fahrzeuge sind modern, meine Meinung ist gefragt. Alles in allem ein angenehmes Arbeiten.
Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag / deine Tour aus?
Total komfortabel, einsteigen und losfahren. Da ich im Werksverkehr tätig bin, fahre ich Automobilteile zwischen unserem Automotivelager in Mannheim und dem Daimler-Werk aus. Wir arbeiten in 2 Schichten, früh und spät.
Wie bist du zum LKW-Fahren gekommen?
Bei meinem ersten Arbeitgeber haben wir Wände geputzt, das hat mich dann nach einer gewissen Zeit ganz schön angeekelt und dann habe ich gesehen, dass eine Spedition aus der Region LKW-Fahrer sucht. Dort habe ich dann 22 Jahre lang Stückgut im Regionalverkehr ausgefahren. Sogar Feuerwerkskörper haben wir damals ausgefahren. Das war eine schöne Zeit. Da hat sich noch keiner für unsere Gefahrgutladung interessiert. Nur einmal wurde ich dann angehalten, weil die Auspuffanlage anstatt vorne eben hinten war. Da bin ich dann mit Polizei-Eskorte weitergefahren. War schon spannend.
Heutzutage sind die Richtlinien so enorm, dass man bald einen Schreiberling nur für die Papiere bräuchte.
Worauf bist du besonders stolz?
Auf meine beiden Söhne, 17 und 23 Jahre alt. Die beiden haben alles richtig gemacht. Der Älteste ist Chemikant bei der BASF und der Jüngste hat seine Ausbildung als Chemikant kürzlich begonnen.
VIELEN DANK FÜR DEINE ZEIT, ANDREAS UND ALLZEIT GUTE FAHRT!
Praxistext: Marketingstudent mit auf Tour
Unser Marketingstudent hat den Praxistext mitgemacht und den Kollegen auf einer Tour begleitet. Eine spannende Erfahrung, die er so schnell nicht vergisst:
Dass die Fahrt mit einem LKW etwas Besonderes ist, das durfte ich in meiner Ausbildung bereits mehrmals hautnah miterleben. An Bord eines eLKW zu sitzen, war allerdings auch für mich neu. Eine Fahrt mit dem neuen eActros fühlt sich im ersten Moment etwas surreal an: 25 Tonnen, die sich vollkommen geräuschlos durch die Stadt bewegen? Unvorstellbar, dachte ich. Die Eingewöhnung an das Fahrverhalten und die (nicht vorhandene) Geräuschkulisse eines eLKWs dauert länger als gedacht. Immer wieder gibt es Momente, in denen man „vergeblich“ auf laute Motorengeräusche wartet. Auch für die Leute draußen auf der Straße oder im Werk ist die Faszination eActros längst nicht vorüber: Fotos oder neugierige Blicke sind hier an der Tagesordnung. Auch bei anderen LKW-Fahrern ist der eActros weiter eine Attraktion. Besonders beeindruckend war für mich auch die enorme Technik, die in diesem Fahrzeug steckt: 11 Batterien mit bis zu 800 Volt, unzählige Sensoren und Kameras sowie maximaler Komfort für den Fahrer. Flüsterleise und super bequem – die Fahrt mit der Zukunft für den LKW-Nahverkehr hat sehr viel Spaß gemacht.
Yannick Cezane, DHBW-Student Marketingmanagement